Animierte Karten
Zur Visualisierung der räumlichen und zeitlichen Verteilung von Gruben und Verleihung von Grubenrechten im Großmontanrevier Falkenstein (Schwaz) und im Großraum Rattenberg-Brixlegg werden Geoinformationssysteme zur Erstellung von animierten / thematischen Karten eingesetzt.
Orts- und Grubennamen, die in den historischen Bergbautexten, werden lokalisiert und georeferenziert, soweit es die aktuelle Datenlage ermöglicht. Georeferenzierte Namen können in weiterer Folge über die Plattform Mining Hub ausgewählt und auf einer digitalen Karte angezeigt werden.
Die nachfolgenden Karten zeigen die Entwicklungen in den Abbaugebieten, die aus dem Verleihbuch der Rattenberger Bergrichter (Hs. 37) und im Schwazer Berglehenbuch (Hs. 1587) herausgearbeitet werden konnten.
Verleihbuch der Rattenberger Bergrichter (Hs. 37)
Die erste Karte zeigt die Orte, die in Hs. 37 zu finden sind und gleichzeitig georeferenziert werden konnten. Die Größe der Punkte orientiert sich an der Anzahl der Verleihungen, die für diesen Ort vergeben wurden. Die Farben signalisieren welches Recht verliehen wurde: Grubenrechte (orange), Holzschläge (grün), Hüttschläge (blau) und Sonstige Verleihungen (grau). Die Karte verdeutlicht die Intensität der Abbauaktivitäten im Alpbachtal um den Silberberg bis in die Wildschönau.
Statische Karte, Verleihungen von Gruben, Holzschlägen, Hüttschlägen und anderen Rechten in Hs. 37
(c) TMMMT 2022, Brigit Danthine
Die animierte Karte zeigt die wirtschaftliche Entwicklung in den Abbaugebieten, die in Hs. 37 angeführt sind. Während die Zahlen der Verleihungen in den Jahren 1460 und 1461 noch verhältnismäßig niedrig sind, zeigt sich ab 1462 ein regelrechter Bergbau-Boom.
Animierte Karte: Entwicklung der Bergbauaktivitäten in Hs. 37 zwischen 1460 und 1463 (c) TMMMT 2021, Brigit Danthine
Schwazer Berglehenbuch (Hs. 1587)
Die nachfolgenden Abbildungen beziehen sich auf die Informationen zu den Gruben im Großmontanrevier Falkenstein im Schwazer Berglehenbuch.
Die folgende Abbildung zeigt das Jahr 1515 und somit das letzte Jahr in Hs. 1587. Die Punkte symbolisieren die Gruben, die lokalisiert werden konnten, während die Größe der Punkte im Verhältnis zur Anzahl der Verleihungen steht. Der bis heute noch bekannte Sigmund Fürstenbau-Erbstollen (40) ist zu diesem Zeitpunkt noch kleiner als beispielsweise die Grubenbaue Silbermühl-Stollen (22), Kron-Stollen (15) und Christoph-Stollen (30).
Statische Karte zur historischen Entwicklung der Grubenbaue in Hs. 1587 (c) TMMMT 2022, Brigit Danthine
Nachfolgende Animation illustriert die Entwicklung der Grubenbaue im Zeitraum zwischen 1441 und 1515, die in Hs. 1587 erwähnt werden und lokalisiert werden konnten. Für einen besseren Überblick wurden für die Animation 5 bis 10 Jahresschritte gewählt. Die Analyse zeigt, dass im Jahr 1441 nur ein einziges Grubenrecht verliehen wurde und zwar für die Herrengrube. In den Jahren bis 1460 steigt die Zahl der Verleihungen nur mäßig an und bleibt auch bis 1463 mäßig. Ein stärkerer Anstieg an Verleihungen ist erst ab 1470 ersichtlich.
Animierte Karte zu den Entwicklungen der Grubenbaue im Abbaugebiet Falkenstein im Zeitraum 1441-1515.
(c) TMMMT 2022, Brigit Danthine
Um die Beziehungen zwischen den Herkunftsorten einzelner Personen und der Abbaugebiete herzustellen wurde mithilfe von ArcGIS Insight eine interaktive Karte erstellt.